Kultusministerium goes Facebook – Ein Workshop für Mitarbeiter der Schulabteilung

von Ann-Kathrin Stoltenhoff (Quelle: http://www.mediaculture-online.de/blog/?p=12060)

Soziale Netzwerke sind umstritten. Warum wir uns trotzdem mit ihnen befassen sollten und sich auch das Kultusministerium bereits auf den Weg ins Web 2.0 gemacht hat.

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„Ich habe heute viel Neues erfahren, das Thema Soziale Netzwerke ist für die Schule wichtig und es wird durch meine Kinder auf mich zukommen. Jetzt bin ich darauf vorbereitet, sie dabei zu begleiten.“ So oder ähnlich waren die durchweg positiven Reaktionen der knapp 20 Personen, die am 7. März an einem Facebook-Workshop im Landesmedienzentrum Baden-Württemberg (LMZ) teilnahmen. Das Besondere an diesem Workshop waren die Teilnehmer: 18 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Schulabteilung des Kultusministeriums Baden-Württemberg, die sich vor Ort über die Arbeit des LMZ informierten.

Direktor Wolfgang Kraft und die Leiterin der Angebote im Bereich Pädagogischer Jugendmedienschutz, Ingrid Bounin, stellten die Angebote des LMZ vor. Auf die medienpädagogischen Angebote wurde vertiefend eingegangen. Im Anschluss erprobten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer unter Anleitung von LMZ-Referent Thorsten Belzer, wie schnell sich durch Informationen im Internet ein persönliches Profil für jemanden erstellen und manipulieren lässt, welche Probleme sich dadurch für den Datenschutz und die Persönlichkeitsrechte ergeben und worin die Faszination Sozialer Netzwerke für Jugendliche besteht. Neben einem kritischen Bewusstsein für die Risiken, wurde auch vermittelt, welche Chancen Soziale Netzwerke wie Facebook, SchülerVZ oder XING bei richtiger Anwendung bieten können. Durch die aktive Gestaltung des eigenen Profils können private und berufliche Kontakte geknüpft und vertieft, Interessen und Freundschaften gepflegt werden.

Sichere Nutzung erfordert Zeit

Die sichere und sinnvolle Nutzung erfordert jedoch eine intensive, regelmäßige Auseinandersetzung mit Inhalt, Technik und den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGBs) des jeweiligen Netzwerks. Diesen zeitlichen Aufwand wollen die wenigsten Erwachsenen betreiben, denn sie befinden sich meist in stabilen sozialen Strukturen, haben kaum Bedarf an einer Erweiterung ihres beruflichen oder privaten Bekanntenkreises. Für Jugendliche gilt das aber sehr wohl. Sie wollen sich austesten, darstellen, über Hobbys reden, Kontakte pflegen. Dies alles ermöglichen Soziale Netzwerke. Allerdings sind den Jugendlichen die Risiken kaum bewusst. Deshalb waren sich die TeilnehmerInnen schnell darin einig, dass es Erwachsene braucht, die Kindern möglichst rechtzeitig einen verantwortungsvollen Umgang mit Medien vermitteln – damit die Chancen Sozialer Netzwerke optimal genutzt werden können.